April 1933
1. April
Boykott jüdischer Geschäfte.
4. April
Gesetz über Betriebs-Vertretungen und wirtschaftliche Vereinigungen: Es gibt den Unternehmern die Möglichkeit, Arbeiter und Angestellte bei „Verdacht staatsfeindlicher Tätigkeit" zu entlassen.
5. April
Theodor Leipart stellt auf einer Bundesausschusssitzung des ADGB fest: „Die Gewerkschaften haben ein Recht auf den Schutz des Staates. Sie haben es um so mehr, als ihre politische Haltung und ihre Tätigkeit zu gewalttätigem Vorgehen gegen sie keinerlei Veranlassung bot."
7. April
Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums: Berufsverbot gegen Beamte mit marxistischer Gesinnung und/oder jüdischer Herkunft.
9. April
Der Bundesvorstand des ADGB empfiehlt der Reichsregierung, einen „Reichskommissar für die Gewerkschaften" einzusetzen.
9./10. April
Der Ausschuss des Internationalen Gewerkschaftsbundes verabschiedet eine Resolution „Kampf dem Faschismus". Es kommt zum Bruch zwischen ADGB und Internationaler Gewerkschaftsbund (IGB). Der IGB verlegt seinen Sitz von Berlin nach Paris.
10. April
Durch ein Reichsgesetz wird der 1. Mai zum „Feiertag der nationalen Arbeit" erklärt.
12. April
Beginn der Tätigkeit des Sondergerichtes Darmstadt, zuständig für den Volksstaat Hessen.
13. April
Treffen zwischen der Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation (NSBO)-Führung und Mitgliedern des Bundesvorstandes des ADGB. Wilhelm Leuschner notiert in sein Tagebuch: „An ihrem Vorschlag interessiert uns die Einheitsgewerkschaft und ihre Erklärung, die Gewerkschaften nicht zerschlagen zu wollen“.
19. April
Der Bundesvorstand des ADGB ruft auf, sich an den faschistischen Maifeiern zu beteiligen.
20. April
Der Staatskommissar für das Polizeiwesen in Hessen, Dr. Werner Best, weist die Polizeiämter des Volksstaates Hessen telefonisch an, umgehend 100 Arbeiter aus den Reihen der Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften verhaften zu lassen um ihre Entlassung am „1. Mai, dem Tag der nationalen Arbeit und Versöhnung“ öffentlich bekannt geben zu lassen.
21. April
Robert Ley gibt einen NSDAP-Erlass heraus, in dem er die Gleichschaltung der Freien Gewerkschaften für den 2. Mai ankündigt. Das interne Rundschreiben befiehlt den Einsatz von SA und SS für die geplante Besetzung der Gewerkschaftshäuser und die „Inschutzhaftnahme der in Frage kommenden Persönlichkeiten“.
25. April
Der Reichsverband der deutschen Industrie legt Hitler einen Plan zur „Neugestaltung der Industrie" vor, der zum Ziel hat, die „wirtschaftlichen Maßnahmen und politischen Notwendigkeiten in Einklang zu bringen" und die Aufrüstung voranzutreiben.
26. April
Errichtung der Gestapo in Preußen.
28. April
Vertreter des ADGB, des Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften und des Verbandes der Deutschen Gewerkvereine bilden einen „Führerkreis der vereinigten Gewerkschaften" mit dem Ziel der „Umformung und Vereinheitlichung der Gewerkschaften" und der „Förderung eines gesunden Staates und Volkes". Sie erklären sich „getreu ihrer staatspolitischen Tradition zur positiven Mitarbeit am neuen Staat bereit". Der AfA-Bund, dessen Vorsitzender Siegfried Aufhäuser am 28. März aus Protest gegen die Politik des ADGB zurückgetreten war, löst sich auf.
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