Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten und im Zusammenhang mit der Zerschlagung der Freien Gewerkschaften im Frühjahr 1933 wurden zahlreiche Gewerkschaftsfunktionäre in „Schutzhaft“ genommen. Trotz des NS-Terrors schlossen sich nicht wenige ehemals gewerkschaftlich Organisierte in Widerstandsgruppen zusammen. Viele wurden Opfer der NS-Herrschaft. Das Konzentrationslager Osthofen nahm 1933/34 eine Schlüsselstellung bei der Verfolgung der politischen und gewerkschaftlichen Opposition im Volksstaat Hessen ein. Maßgeblich verantwortlich dafür war der damalige Polizeipräsident für den Volksstaat Hessen, der NS-Jurist Dr. Werner Best, der bereits 1931 ein Szenario für die Ausschaltung von Gegnern der NSDAP entworfen hatte.
In einem biographischen Sammelband erinnert die Gedenkstätte Osthofen an den Widerstand und die Verfolgung von 58 Gewerkschaftsfunktionären, die im Konzentrationslager Osthofen inhaftiert waren, und an ihr Engagement bei der Neugründung der Gewerkschaften nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Neuerscheinung wird am 7. Februar 2019 um 18 Uhr in der Gedenkstätte mit einem Vortrag von Prof. Dr. Siegfried Mielke, Initiator zahlreicher Forschungsprojekte zur Verfolgung und zum Widerstand von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern im NS-Staat und Mitherausgeber der Buchreihe »Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration«, vorgestellt. Zugleich wird an diesem Abend eine Ausstellung zu einigen der im Buch präsentierten Gewerkschafter eröffnet, die bis zum 30. April in der Gedenkstätte zu sehen ist. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!