Die wichtigsten Daten zum Widerstand und zur Verfolgung von Gewerkschaftern in unserer Region und zur Lage der Arbeiter im Nationalsozialismus

1936

Januar

Wuppertaler Gewerkschaftsprozess, bei dem über 600 Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Christen wegen des Wiederaufbaus freier Gewerkschaften angeklagt werden.

1. März

Hans Jahn registriert für die illegale Eisenbahnergewerkschaft die Existenz von 137 Stützpunktorten mit 284 Stützpunktführern und 1300 Vertrauensleuten.

Anfang April

Die Durchführung der „Vertrauensrätewahlen" wird zunächst um ein Jahr verschoben, sie finden dann aber überhaupt nicht mehr statt.

Mai/Juni

Darmstadt: Verhaftungen von Mitgliedern der Widerstandsgruppe um Ludwig Hermann. Diese Gruppe verteilte u.a. die „AfA-Nachrichten" und die Zeitschrift „Der Funke", die über Valentin Unkelbach und Theobald Sturm aus Offenbach geliefert wurden.

11. Juni

Streik bei den Opel-Werken, Rüsselsheim, Abt. Karosseriebau, 262 Kollegen werden entlassen, 37 Kollegen werden verhaftet.

Anfang Juli

In Darmstadt werden Flugblätter zur Unterstützung der streikenden Opelarbeiter verteilt.

18. Juli

Putsch des Generals Franco in Spanien. Beginn des spanischen Bürgerkrieges.

August

Denkschrift Hitlers zum Vierjahresplan: „1. Die deutsche Armee muss in vier Jahren einsatzfähig sein. 2. Die deutsche Wirtschaft muss in vier Jahren kriegsfähig sein."

24. August

Verlängerung der allgemeinen Wehrpflicht auf zwei Jahre.

9. September

Vierjahresplan: Göring wird „Generalbevollmächtigter" für das wirtschaftliche Mobilmachungsprogramm. In Schlüsselstellungen der Vierjahresplanbehörden saßen Konzern-Vertreter, so u.a. Carl Krauch, IG Farben, als Generalbevollmächtigter für Sonderfragen der chemischen Erzeugung.

7. Oktober

Abkommen zwischen DAF und SA über die Bildung von „Werkscharen" mit dem Auftrag der politischen Überwachung der Belegschaften.

November

Die Auslandsvertretung Deutscher Gewerkschaften (ADG) zieht in einem Brief von Heinrich Schliestedt an die deutschen Gewerkschaftskollegen Schlussfolgerungen aus dem Streik bei den Opelwerken. Sie fordert zu Lohnkämpfen auf.

4. November

Das Zentralbüro der DAF fordert von allen Dienststellen eine enge Zusammenarbeit mit der Gestapo, ganz besonders in der Frage von Streiks und Arbeitsniederlegungen.

7. November

„Anordnung zur Regelung des Arbeitskräftebedarfs". Göring hebt mit dieser Anordnung u. a. die Freizügigkeit von Facharbeitern in der Eisen- und Metallindustrie sowie in der Bauwirtschaft auf. Gesetz über die Hitlerjugend.

21. Dezember

Aufruf des „Komitees zur Vorbereitung der deutschen Volksfront". Der Aufruf trägt die Unterschrift von Sozialdemokraten, Kommunisten, Mitgliedern der SAP und fortschrittlichen Schriftstellern und Wissenschaftlern.

1936

Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus baut Georg Fröba in Darmstadt eine weitverzweigte Widerstandsgruppe auf, in der auch ehemalige Gewerkschafter mitarbeiten; u. a. gibt es eine Betriebsgruppe in der Maschinenfabrik Göbel.

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