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Rückblick auf das aktuelle Jahr

Renato-Mordo-Ausstellung in der Deutschen Schule in Athen

Erstmals im Ausland: Ausstellung der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz zu Renato Mordo in Deutscher Schule Athen eröffnet.

Blick in die Ausstellung im Foyer der DSA | Foto: NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz

Landtagspräsident Hering, Staatssekretär Dr. Alt, Direktor Kukatzki im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der Projektgruppe DSA erinnert | Foto: DSA

Szenische Lesung durch Schülerinnen und Schüler der DSA am Thementag aus Mordos Stück Chaidari | Foto: DSA

Der griechische Vizeminister Nikolas Yatromanolakis bei der Eröffnung der Ausstellung. | Foto: DSA

Am 5. November eröffneten Landtagspräsident Hendrik Hering, Schirmherr der Ausstellung, Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz und Direktor Bernhard Kukatzki seitens der Landeszentrale für politische Bildung die Ausstellung Renato Mordo: jüdisch, griechisch, deutsch zugleich – Ein Künstlerleben im Zeitalter der Extreme zusammen mit dem Vizeminister für Kultur und Sport der Hellenischen Republik Nikolas Yatromanolakis und Schulleiterin Annedore Dierker in der Deutschen Schule in Athen. Die von Kurator Torsten Israel zusammen mit Uwe Bader von der Landeszentrale und Marita Hoffmann vom LLUX-Verlag Ludwigshafen entwickelte Ausstellungsversion in griechischer und deutscher Sprache hat in der Deutschen Schule Athen im Stadtteil Maroussi ihre erste Station in Griechenland und will von dort aus weiter auf Wanderschaft gehen, eine erste Anfrage aus Thessaloniki liegt bereits vor. An der Eröffnung sprachen Dr. Ernst Reichel, Botschafter der Bundesregpublik Deutschland und Dr. Martina Herrmann, Gesandte der Österreichischen Botschaft in Griechenland, Grußworte und dankten der Landeszentrale und der Deutschen Schule Athen  (DSA) für das Erinnerungsprojekt zu Renato Mordo. Kurator Torsten Israel führte in die Ausstellung ein.

Hendrik Hering, Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz, wies bei der Eröffnung daraufhin, dass Renato Mordos Theaterstück „Chaidari“ mit dem hoffnungsvollen Satz endet:

„›Die Freiheit werden wir wahren, heute und morgen und in aller Zeit‹ -Diese Ausstellung bietet zahlreiche Möglichkeiten für neue Ansätze in der Gedenkarbeit und Demokratiebildung gerade für junge Menschen. An der Schwelle zu einer Zeit ohne Zeitzeugen gewinnen künstlerische Ausdrucksformen wie das Theater, die einen emotionalen Zugang zur Vergangenheit eröffnen, zunehmend an Bedeutung. Ich danke der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz für ihre Initiative.“

Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz, stellte fest:

„Erst durch Veranstaltungen, Publikationen und Ausstellungen wie diese zu Renato Mordo, wird einem größeren Publikum bekannt, welche verheerenden Folgen die Besatzung Griechenlands 1941 bis 1945 für die griechische Bevölkerung und das Land hatte. Es ist in Deutschland bislang immer noch weitgehend unbekannt, dass Griechenland die höchsten Opferzahlen aller nicht-slawischen Länder zu beklagen hatte, die von Hitlers Wehrmacht unterworfen worden waren.“

Bernhard Kukatzki, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, war vom hohen Niveau des Gesprächs mit den Schülerinnen und Schülern der DSA vor der Eröffnung begeistert:

„In unserem Gespräch standen die Erfahrungen im Mittelpunkt, die die Jugendlichen der DSA bei ihrer Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk von Renato Mordo gemacht haben. Die Kenntnisse, die sie dabei erworben haben, zeigten ihnen wie wichtig es ist, dass junge Menschen das Erinnern an Geschichte pflegen. Sein Theaterstück ›Chaidari‹, das Renato Mordo erfolgreich in Athen im Oktober 1944 uraufführte, gilt es in Deutschland zu entdecken und auch in Griechenland wieder neu ins Gedächtnis zu rufen.“

Höhepunkt des am 6. November in der DSA durchgeführten Thementages war eine szenische Lesung von Auszügen des Theaterstücks durch Schülerinnen und Schüler unter der Regie des Theaterregisseurs Martin Scharnhorst. Vorgestellt wurden auch das gemeinsame Übersetzungsprojekt der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Ionischen Universität Korfu, das die griechischen Ausstellungstexte geschaffen hatte. Prof. Dr. Nicolas Apostolopoulos stellte das Projekt „ Memories of he Occupation in Greece“ vor, das seit 2016 an der FU Berlin besteht. Torsten Israel referierte über „Renato Mordo und die Emigration deutschsprachiger Künstler und Intellektueller 1933 bis 1945 in Griechenland“. Uwe Bader von der Landeszentrale stellte die Gedenkarbeit in Rheinland-Pfalz und ihre internationalen Projekte vor und Bettina Münch-Rosenthal von der ADD Rheinland-Pfalz berichtete über den Stand der deutsch-griechischen Gedenkarbeit an Schulen in Rheinland-Pfalz.

Die Ausstellung ist noch bis zum 26. November in der Deutschen Schule zu sehen: Renato Mordo: jüdisch, griechisch, deutsch zugleich – Ein Künstlerleben im Zeitalter der Extreme (dsathen.gr)

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