Die wichtigsten Daten zum Widerstand und zur Verfolgung von Gewerkschaftern in unserer Region und zur Lage der Arbeiter im Nationalsozialismus

Mai 1933

1. Mai

Protestaktion in Darmstadt, illegales Treffen der Frankfurter Metallarbeiterjugend in Frankfurt an der Goetheruhe; illegale Flugblattaktion in Raunheim unter Beteiligung von Albert Lehmann. Das KZ Osthofen wird offiziell auf dem Verordnungswege errichtet, gleichzeitig werden 115 Häftlinge aus dem KZ Osthofen entlassen.

2. Mai

SS und SA besetzen schlagartig in ganz Deutschland alle Häuser des ADGB, des AfA-Bundes, ihrer Einzelgewerkschaften, die Redaktionsbüros der Gewerkschaftspresse sowie die Büros der Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten. Am Morgen dieses Tages besetzen SA-Männer unter Leitung von Kurt Mühlenpfordt in Mainz das Haus des Dt. Metallarbeiterverbandes in der Gerichtsstraße 7. Zahllose Gewerkschafter werden an diesem und den darauf folgenden Tagen verhaftet und in das KZ Osthofen gebracht.

3. Mai 

Verhaftet und nach Osthofen werden etliche Gewerkschafter verbracht, u.a. Karl Lautenschläger und Hermann Ibkendanz.

6. Mai

Pressebesuch im KZ Osthofen. In der Folge erscheinen zum Teil ganzseitige gut bebilderte Berichte über das als „Umerziehungslager“ verharmloste KZ.

10. Mai

Gründung der Deutschen Arbeitsfront (DAF) als Zwangsorganisation in Anwesenheit Hitlers und führender Vertreter der Reichswehr. Die DAF unterstand der NSDAP und hatte „die Errichtung der Grundlagen und Voraussetzungen der deutschen Wehrgemeinschaft" zum Ziel. Öffentliche Bücherverbrennungen von Werken von jüdischen und von Autoren der Arbeiterbewegung.

17. Mai

In einer sogenannten „Friedensrede" kündigt Hitler im Reichstag die Revision der Versailler Verträge an.

19. Mai

Das „Gesetz über Treuhänder der Arbeit“ ernennt frühere Hausjuristen der Unternehmerverbände zu Staatsbeamten, die die Richtlinien für die Tarif- und Betriebsordnungen erlassen. Sie haben alle Maßnahmen zutreffen, die dem Arbeitsfrieden dienen.

Mai

Wilhelm Leuschner übernimmt die Führung des ADGB. Nach seiner Verhaftung im Juni bilden Heinrich Schliestedt, Hermann Schlimme, Hans Jahn, Alwin Brandes u. a. die illegale Reichsleitung des ADGB.

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